Die Bioenergie Heizwerk Kleinwalsertal eGen hat aus Eigeninitiative im Rahmen ihres Programms „Zukunft Bioenergie“ beschlossen, auch die Machbarkeit für ein Heizwerk in Mittelberg zu prüfen. Bestärkt durch die Initiative durch Toni Sättele und Thomas Drexel (Drexelbau GmbH.) sowie die Interessensbekundung einiger Hoteliers aus Mittelberg wurde beschlossen, eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Als Partner für die Machbarkeitsstudie wurde für den Teil Tief- und Hochbauarbeiten die Fa. Drexelbau GmbH und für den Teil Netzbau sowie technische Ausrüstung das Ingenieurbüro Sendl aus Peißenberg beauftragt. Für die Studien sind Kosten in Höhe von EUR 16.000,- angefallen, Eigenleistungen sind dabei nicht einberechnet. Die Kosten werden zum Großteil von der Bioenergie Kleinwalsertal getragen, das Land Vorarlberg hat eine Unterstützung von EUR 3.000,- zugesagt, von der Raiffeisen Holding werden EUR 2.000,- beigesteuert und von der Gemeinde Mittelberg EUR 500,-.
Durch Corona sowie einigen Rückschlägen bei der Standortsuche, wurde die Studie immer wieder verzögert. Dank der Familie Kleiner die ihr Grundstück in der Nähe des Klärwerkes in Mittelberg zur Verfügung stellen würde, konnte die Studie zu Ende geführt werden. Dabei wurde davon ausgegangen, dass der Sommerbetrieb vom bestehenden Heizwerk von Hirschegg aus bewältigt wird. Die Studie zeigt eine grundsätzliche Machbarkeit, allerdings zu Konditionen, die die Bioenergie Klein-walsertal nicht mittragen kann. Mit einer Gesamtinvestition von knapp über 27 Mio. bei ca. zwei Drittel der Leistung des Bestandsheizwerkes in Hirschegg, sind die Kosten in den letzten Jahren explodiert. In der Studie werden Förderungen in Höhe von 30% sowie Anschlusskostenbeiträgen in Höhe von 1,9 Mio. angenommen. Im Ergebnis müsste der Wärmepreis ca. 55% höher sein, als der in Hirschegg und Riezlern. Eine Größenordnung, die der Vorstand und der Aufsichtsrat als nicht vermittelbar einstufen.
Durch den Ukrainekrieg ist es zudem zu einer Verteuerung und Verknappung des Rohstoffes Holz am Markt gekommen. Durch viele Gespräche mit vertrauten Partnern aus der Brennstoffversorgung, ist der Vorstand zum Entschluss gekommen, dass eine so große „Mehrmenge“ des Brennstoffs nicht sicher besorgt werden kann. Es kann auch die Empfehlung langfristige Lieferverträge (5 bis 10 Jahre) nicht eingehalten werden, da die Lieferanten nicht mehr gewillt sind, diese Laufzeiten zu gewähren. Wegen diesen beiden Hauptpunkten und einigen kleineren Unsicherheiten/Unwägbarkeiten hat der Aufsichtsrat, nach Empfehlung des Vorstandes beschlossen, das Projekt „Fernwärme Mittelberg“ nicht mehr weiter zu verfolgen. Sollten sich andere Akteure finden, die das Projekt „Fernwärme Mittelberg“ weiterbetreiben wollen, stellt die Bioenergie Kleinwalsertal gerne die Daten aus der Studie zur Verfügung.
Bioenergie Kleinwalsertal eGen
DI Bernhard Hatzer
Jörg Bantel